Am 27. September 2024 hieß es beim 4. SAP S/4HANA-Fokustag: Aufstieg zur digitalen Transformation. Rund 250 Zuschauer waren dabei, als in mehreren Etappen der SAP S/4HANA-Gipfel erklommen wurde.
Basislager einrichten
Zunächst richtet Moderator Simon Grubmüller (Consultant, CPRO INDUSTRY) gemeinsam mit den Teilnehmenden das Basislager ein. Wer ist die CPRO INDUSTRY? Was ist SAP S/4HANA? Und warum hatte die SAP schon 2016 den richtigen Riecher in Sachen Zukunftstechnologien? Diese und weitere Fragen beantwortet der Gastgeber, bevor es ans Packen des Wanderrucksacks geht.
Rucksack packen
Dafür holt er sich Unterstützung von Jonas Hellwig (Consultant, CPRO IoT Connect), der verschiedene Tools für einen erfolgreichen Aufstieg einpackt:
- Roadmap (DDA, SAP S/4HANA Compatibility Scope Matrix, ABAP Test Cockpit, Readiness Check),
- Reiseunterlagen (HANA Cloud Capacity Unit Estimator, SAP Process Navigator, SAP for ME, SAP Value Lifecycle Manager),
- Ausrüstung (Activate Roadmap Viewer, Fiori Apps Reference Library, Release Assessment and Scope Dependency Report, Business Accelerator Hub, Fiori Launchpad „My Home“, Migration Cockpit),
- Dokumentation (SAP Cloud ALM, SAP Signavio),
- Training (Microlearning, learning.sap.com, education.enable-now.cloud.sap),
- Tools zur Reisenachbereitung (Activate Roadmap Exploor, Community Blogs, Customer Influence and Adoption).
Ausgerüstet mit Rucksack, Karte und Kompass, stellt Simon Grubmüller die Frage, wo es denn eigentlich hingehen soll. Welche Route soll genommen werden? Wo muss ich überhaupt hin?
Die richtige Route wählen
Fabian Runte (Consultant & Projektleiter, CPRO INDUSTRY) eilt zu Hilfe und stellt mögliche Routen (SAP S/4HANA-Lösungen) und Restriktionen vor. „Ich kann wandern oder aber den Helikopter nehmen. Dann werde ich abgeholt und an der gewünschten Stelle abgesetzt. Das kann aber sehr kostenintensiv sein. Ich kann auch mit der Seilbahn gemütlich hochfahren, muss mich aber trotzdem etwas bewegen: das Ticket lösen, vielleicht für die Verpflegung sorgen und auch oben muss ich noch ein Stückchen zu Fuß gehen, um das Ziel zu erreichen“, erklärt er. Fabian Runte geht darauf ein, für welche Art von Unternehmen sich welche Route anbieten kann und resümiert: „Es gibt nicht die eine richtige Route.“
Erster Aufstieg
Was zu tun ist, wenn man sich verlaufen hat, erläutert Thomas Voglsamer (Consultant, CPRO INDUSTRY), der mit Wanderstöcken die Bühne betritt. Er stellt die sechs Phasen der bewährten SAP Activate-Einführungsmethode (als fixer Bestandteil von SAP Cloud ALM) vor und vergleicht diese mit einer Bergwanderung:
- Discover (Wahl des Reiseziels),
- Prepare (Routenplanung),
- Explore (Terrain erkunden),
- Realize (Gipfelaufstieg beginnt),
- Deploy (letzter Abschnitt zum Gipfel) und
- Run (Vorbereitung auf das nächste Abenteuer).
„SAP Cloud ALM mit der SAP Activate-Methode bewahrt Sie davor, vom Weg abzuweichen“, so Thomas Voglsamer.
Durch die Wolken navigieren
Beim nächsten Vortrag geht es um SAP S/4HANA in der Private Cloud. Tim Blümel (SAP Basis Consultant, CPRO INDUSTRY) ordnet die Lösung ein, nennt Vorteile und geht auf Skalierbarkeit, Anpassbarkeit und Sicherheit ein. „Die SAP S/4HANA Private Cloud verbindet die Vorteile der Public Cloud mit denen der On-Premise-Welt. In der Private Cloud zu sein bedeutet maximale Flexibilität und Kontrolle bei hohen Sicherheitsstandards“, erklärt er.
Auf verschiedene Fragen aus dem Publikum antwortet Tim Blümel, dass SAP Basis nach wie vor ein sehr wichtiger Teil sei, ebenso SAP Cloud ALM, wenn es um die Überwachung des gesamten Systems gehe. Außerdem gebe es täglich ein Full Backup der gesamten Datenbank.
Es geht weiter steil bergauf. Mit Kletterhaken in der Hand erreicht Simon Grubmüller das Hochlager. Hier trifft er auf Jonas Greve (Consultant, CPRO INDUSTRY), der sich mit dem Thema „Integration mit SAP BTP“ auseinandersetzt.
Die Hochlager erreichen
Jonas Greve stellt die Frage: „Was hat die SAP BTP eigentlich mit einem Hochlager zu tun?“ Seine Antworten überraschen. Nur zwei Beispiele: Gilt das Hochlager als Verteilerpunkt für Lebensmittel und andere Materialien, stellt die SAP BTP eine Plattform für Middleware zur Übertragung von Stamm- und Bewegungsdaten dar. Übernimmt das Hochlager die Funktion eines Wegweisers für die Reiseteilnehmer, so bildet die SAP BTP das Identity Management für Zugriffssteuerung und -kontrolle ab.
Weiterhin geht er auf das wichtige Prinzip „Keep the Core / Camp clean“ ein, erläutert die Camp-Architektur sowie die vier Grundpfeiler des Hochlagers (Daten & Analysen, Integration, Anwendungsentwicklung / Automatisierung und Künstliche Intelligenz).
Ein Zuschauer möchte wissen, ob die SAP BTP getestet werden kann. Ja, es gebe eine Testversion von SAP, die es erlaube, die SAP BTP 90 Tage lang kostenlos auszuprobieren, heißt es in der Antwort.
Sicherungsseile
Ausgestattet mit einem dicken Sicherungsseil, zeigt Holger Born (Senior Solution Architect, CPRO INDUSTRY) die Entwicklung der Gefährdung auf und macht auf die 3-2-1-Regel (die das Erstellen von mindestens drei Kopien der Daten umfasst) aufmerksam. Er erklärt, wie das SAP HANA-Backup mit der Cloud abläuft und was es mit den Schutzmechanismen vor Ransomware auf sich hat.
Akklimatisierung
Gut gesichert dreht sich bei Florian Flemming (Consultant, GS-Leiter Bielefeld, CPRO INDUSTRY) alles um Cloud-Mindset, Change Management und Mitarbeiter-Engagement. „Man schafft eine Implementierung nur zusammen. Man schafft es nicht allein. Dafür braucht man engagierte Mitarbeiter. Eine Mannschaft, die offen ist für Cloud-Mindset. Man muss transparent sprechen. Wir brauchen gerade im Bereich der Key-User Mitarbeiter, die zufrieden sind“, macht er deutlich.
Schließlich entscheide der Grad an Cloud-Mindset, Change Management und Mitarbeiter-Engagement, welche SAP S/4HANA-Lösung die passende für das Unternehmen sei.
Lernen von erfahrenen Bergsteigern
Mit Stock und Hut läutet Robert Nickl (Team- und Projektleiter, CPRO INDUSTRY) das nächste Thema ein: „Dos und Don´ts bei Einführungsprojekten". Bei jedem zweiten Projekt gebe es Probleme hinsichtlich Kosten, Zeit oder Funktionalität, jedes dritte Projekt scheitere komplett. Das liege vor allem an unklaren Anforderungen und Zielen, unzureichenden Zuständigkeiten, mangelnder Beteiligung der Stakeholder und einem schlechten Projekt- und Change-Management.
„Was kann man besser machen“, fragt Robert Nickl und nennt als Erfolgsfaktoren: ERP-Partner, Optimierungsphase, aussagekräftige Tests, Training und Schulung, Management und unterstützende Teilprojekte. Auf die Frage von Simon Grubmüller, was denn am wichtigsten sei, antwortet er: „Kommunikation ist das A und O, dann ist das Gelingen eines Projektes um ein Vielfaches wahrscheinlicher.“
Der CPRO Wanderstock
Anschließend stellen Simon Grubmüller und Robert Nickl mit dem „CPRO Wanderstock“ ausgewählte Success Stories vor und beleuchten Einführungsprojekte der Kunden Moers Frischeprodukte, Resch Maschinenbau, Profi-Parts und MORAVIA.
Zudem stellen sie eine Umfrage aus dem DSAG-Investitionsreport 2024 vor. Dabei wurde unter anderem nach der eingesetzten SAP ERP-Lösung 2024 gefragt. Das Ergebnis: 11 Prozent der Befragten antworteten SAP S/4HANA Private Cloud, 6 Prozent SAP S/4HANA Public Cloud und 44 Prozent SAP S/4HANA On-Premise.
Nachhaltiges Klettern
Es schließt sich das Thema „SAP Sustainability“ mit Tara Mohr (Consultant, CPRO INDUSTRY) an. Sie erklärt, was Nachhaltigkeit bedeutet, geht auf verschiedene Richtlinien und Nachhaltigkeitsziele ein, stellt die beiden Tools SAP Sustainability Footprint Management (SFM) und SAP Sustainability Control Tower (SCT) vor und gibt den Denkanstoß, Nachhaltigkeit im Unternehmen nicht als Bürde, sondern vor allem als Chance zu sehen. „Ich empfinde es als Berg, aber man kann ihn erklimmen und oben hat man eine schöne Aussicht“, so Tara Mohr.
Der Logistik-Lift
Im letzten Vortrag geht´s mit Arne Glowalla (Geschäftsbereichsleiter, CPRO conlog) in den Logistik-Lift. Er erklärt den Zuschauern, wie sie ihre Lagerprozesse optimieren können und stellt verschiedene Lösungen der SAP vor. Auch hier müsse man sich fragen: Welche Komplexität habe ich im Unternehmen? Und welche Lösung ist für mich die richtige?
Auf dem Gipfel
Als Ausklang lässt Simon Grubmüller den 4. SAP S/4HANA-Fokustag noch einmal Revue passieren und schließt mit einer schönen Analogie zu einem SAP S/4HANA-Projekt: „Ich komme aus Niederbayern und gehe gerne in die Berge zum Klettern. Wenn man das erste Mal vor so einem großen Berg steht, dann steht man da und denkt sich, das funktioniert nicht, das kann ich nicht schaffen. Aber wenn man jemanden dabei hat, der die Route vielleicht schon kennt - man macht etwas nach und stellt fest, man kann die Berge wirklich selbst erklimmen. Wir bei der CPRO INDUSTRY sind die erfahrenen Bergführer.“
DANKE AN ALLE MITWIRKENDEN!