Jedes SAP-System benötigt gewisse Einstellungen und Konfigurationen, die teilweise relativ umfangreich auf die individuellen Anforderungen Ihrer Organisation angepasst werden müssen, damit es so funktioniert, wie Sie es wünschen und brauchen. Diese „Einstellungen und Konfigurationen“ im SAP-System nennt man auch „Customizing“.
Änderungen am Customizing wirken sich direkt auf das Systemverhalten aus und können somit auch bei fehlerhaften oder ungewollten Anpassungen fatale Folgen haben.
Grade in der aktuell für alle schwierigen Corona-Zeit, in der die allg. Kommunikation unter den einzelnen Mitarbeitern durch Home-Office indirekter als sonst abläuft, sollten Sie als Systemadministrator immer in der Lage sein nachzuvollziehen, ob relevante Änderungen am System vorgenommen wurden und von wem. Der folgende Beitrag zeigt Ihnen, wie dies möglich ist.
SAP hält für diese Anforderung ein sehr wichtiges Werkzeug parat, die die Protokollierung von Änderungen an Tabellendaten ermöglicht, die sehr kritisch sind oder einer Revision unterliegen, das sog. „Table Logging“.
Grundsätzlich muss dieser Logging Mechanismus aber erst im System aktiviert werden, damit überhaupt eine Protokollierung stattfindet. Im weiteren Schritt kann dann die Konfiguration der Protokollierung insofern angepasst werden, dass die Auswahl der zu protokollierenden Tabellen definiert bzw. von SAP-Standard abweichend konfiguriert werden kann.
Um die Tabellenprotokollierung m ersten Schritt grundsätzlich zu aktivieren, müssen Sie den SAP Profil Parameter „rec/client“ im Instanzprofil setzen. Dieser kann mit den Werten „off“ (Protokollierung deaktiviert), „all“ (Protokollierung für alle Mandanten aktiviert) oder mit der Angabe von einem oder mehreren relevanten Mandanten definiert werden, für die die Protokollierung aktiviert werden soll. Die aktuelle Konfiguration des Parameters können Sie entweder über die Transaktion RZ11 oder über den Report RSPARAM überprüfen.
Als zweiten Schritt kann nun definiert werden, was nun wirklich protokolliert werden soll. Die entsprechenden Konfigurationsdaten zum Customizing des Systems werden auch in SAP Tabellen vorgehalten. Diese beginnen grundsätzlich mit „T“ wie z.B.:
- T000 > Mandanten
- T001 > Buchungskreise
- T004 > Kontenpläne
- T033 > Kontenfindung
Ob eine Tabelle protokolliert werden soll, können Sie über die Transaktion SE13 festlegen:
Um zu prüfen welche Tabellen im System aktuell protokolliert werden, bietet sich die Transaktion „SCU3“ an. Hier werden alle Tabellen mit aktivierter Protokollierung gelistet. Ein anderer Weg wäre ein Blick in die Tabelle „DD09L“. Dort sehen Sie im Datenfeld PROTOKOLL, ob die Protokollierung für die jeweilige Tabelle aktiv ist.
Sobald die Protokollierung aktiv ist, werden alle Änderungen an den jeweiligen Tabellen in der Tabelle „DBTABLOG“ gespeichert.
Über die Transaktion „SCU3“ können Sie die Protokolle dann bequem auswerten.
Ist die Tabellenprotokollierung in Ihrem SAP-System aktiviert und haben Sie somit jederzeit die Möglichkeit sich einen Überblick über relevante Änderungen am Customizing zu machen?
Falls nicht, würden wir Sie gerne jederzeit hierbei unterstützen. Sprechen Sie uns einfach an!