
Die zunehmende Digitalisierung in allen Bereichen erfordert nicht nur von den Nutzern, sondern auch von den Unternehmen schrittzuhalten. ERP-Systeme müssen immer häufiger über die Unternehmensgrenzen hinaus kommunizieren und standardisierte Schnittstellen nutzen. In diesem Blogbeitrag konzentrieren wir uns auf die Herausforderung der SAP Public Cloud, diese Schnittstellen mit der Middleware EDI-Zone von Blue-Zone zu schaffen. Dabei werden sowohl die technischen Mechanismen als auch die daraus entstehenden Vorteile beleuchtet.
Was ist EDI?
EDI steht für „Electronic Data Interchange“ und beschreibt den elektronischen Austausch standardisierter Geschäftsdokumente zwischen Unternehmen. Dazu gehören bspw. Bestellungen, Lieferscheine, Rechnungen oder Versandbenachrichtigungen. Ziel ist es, administrative Abläufe durch Automatisierung zu beschleunigen, Fehler zu vermeiden und die gesamte Lieferkette transparenter und effizienter zu machen.
Was ist EDI-Zone von Blue-Zone?
EDI-Zone ist eine cloudbasierte Anwendung der Firma Blue-Zone. Sie wurde entwickelt, um den elektronischen Datenaustausch zu automatisieren. Dabei werden standardisierte Protokolle und Schnittstellen unterstützt. Dazu zählen beispielsweise folgende Standards:
- IDoc
- XML
- CSV
- EDIFACE
- viele weitere
Cloud-Technologie
EDI-Zone nutzt die zeitgemäßen Vorteile einer Cloudarchitektur: Die Anwendung kann nahezu sofort verwendet werden und erfordert keine umfangreiche Installation, Konfiguration oder Bereitstellung einer vorbereiteten Infrastruktur. Des Weiteren hat der Nutzer keinen Aufwand mit der kontinuierlichen Wartung. Sollten sich die Anforderungen an die Architektur im Laufe der Zeit verändern, ist eine einfache Skalierung auf die Bedürfnisse ebenfalls kein Problem.
Integration mit der SAP Public Cloud
Ein großer Vorteil von EDI-Zone ist die Integration mit gängigen ERP-Systemen wie der SAP Public Cloud. Viele Szenarien sind entsprechend mit wenigen Anpassungen realisierbar. Sollten individuellere Anforderungen vorhanden sein, können diese zum Beispiel mittels API Calls umgesetzt werden.
Logging/Monitoring-Funktionalitäten
Die Middleware EDI-Zone bietet umfangreiche Logging- und Monitoring-Funktionen. Dies ist ein zentraler Aufgabenbereich für eine Middleware. Dies bietet die Möglichkeit, die automatischen Prozesse zu überwachen, Fehler zu erkennen und Lösungen zu implementieren. Die Bandbreite an Funktionalitäten fängt bei der Verfolgung einzelner Nachrichten an und erstreckt bis zur Erstellung komplexer Reports. Die Aufbereitung der Daten erfolgt mittels einer Ampeldarstellung
Sicherheit und Compliance
Im digitalen Datenverkehr spielt Datensicherheit eine zentrale Rolle. Mit folgenden Eigenschaften werden diese Anforderungen von EDI-Zone umgesetzt:
- Verschlüsselung der Datenübertragung (z. B. via SFTP, AS2 oder HTTPS)
- Authentifizierungs- und Zugriffskontrollen
- Redundante Systeme und Backups
- DSGVO- und branchenspezifische Compliance-Anforderungen
- EDI-ZONE ist in das ERP-Berechtigungskonzept eingebunden
Transformation und Mapping
Im Zentrum des Integrationsprozesses steht das Mapping zwischen den internen Datenformaten und den standardisierten EDI-Formaten. Hier kommt die Mapping-Engine der EDI-ZONE zum Einsatz. Mithilfe von vordefinierten Transformationen sowie flexiblen, anpassbaren Mapping-Regeln werden die Daten so umgewandelt, dass sie den Anforderungen des jeweiligen EDI-Standards (wie EDIFACT, ANSI X.12, XML oder JSON) entsprechen.
Diese Transformation beinhaltet die Zuordnung von Datenfeldern, die Konvertierung von Datums und Zeitformaten sowie die Anpassung von Einheiten und Währungsformaten. Dabei sind folgende technische Aspekte besonders wichtig:
XSLT-Transformationen: Durch den Einsatz von XSLT (Extensible Stylesheet Language Transformations) wird die Datenstruktur gezielt umgewandelt und an das Zielformat angepasst.
Mapping-Regeln: Standardisierte Regeln ermöglichen die automatische Zuordnung von Feldern. Diese Regeln können je nach Branchenspezifikation oder individueller Anforderung dynamisch konfiguriert werden.
Validierung: Nach der Transformation erfolgt eine Validierung der Daten, um sicherzustellen, dass alle Pflichtfelder korrekt befüllt sind und die strukturellen Anforderungen des EDI-Formats eingehalten werden.
Das Mapping ist die zentrale Aufgabe der Integration: Es wir sichergestellt, dass die Daten fehlerfrei und konsistent in beide Richtungen übertragen (SAP Public Cloud <-> EDI-Zone) werden.
Die Vorteile von EDI-Zone
Die EDI-ZONE von Bluezone bietet beispielsweise folgende Vorteile:
- Zeitersparnis: Automatisierte Prozesse ersetzen manuelle Eingaben.
- Fehlerreduktion: Standardisierte Datenformate verhindern Übertragungsfehler. Menschliche Fehler werden minimiert.
- Kostenersparnis: Weniger Papier, weniger Personalaufwand, weniger Rückfragen.
- Flexibilität: Einfache Anbindung neuer Partner und Prozesse.
- Transparenz: Echtzeit-Überwachung aller Datenströme.
- Skalierbarkeit: Wächst mit dem Unternehmen und je nach Anforderungen.
- Zukunftssicherheit: Regelmäßige Updates und neue Standards werden integriert.
- Einheitliches „Look and Feel“ mit der Public Cloud: Die Administation von EDI-Zone erfolgt über ein Webinterface, was dem Fiori-Paradigma entspricht.
Fazit
Die Vorteile (höhere Prozessqualität über signifikante Kosteneinsparungen bis hin zur gesteigerten Flexibilität) machen diese Integration zu einem unverzichtbaren Baustein moderner IT-Infrastrukturen. Unternehmen, die sich für den Einsatz der Middleware entscheiden, können sich auf die vollautomatische und durchgängige Abwicklung ihrer Datenkommunikation freuen und gleichzeitig Fehlerquellen verringern.
Die Möglichkeiten der Echtzeitüberwachung, die Anpassungsfähigkeit einer Middleware und die Skalierbarkeit einer Cloudlösung ermöglichen es, die Geschäftsprozesse kontinuierlich allen Bedingungen und Begebenheiten anzupassen. Dabei werden nicht nur operative Herausforderungen gemeistert, sondern auch strategische Ziele wie internationales Wachstum, Marktdurchdringung und die Verbesserung der Kundenzufriedenheit nachhaltig unterstützt.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung und regelmäßige Aktualisierungen der EDI-Zone sorgen dafür, dass neue Standards und regulatorische Anforderungen schnell integriert werden können. Dies garantiert, dass die Lösung stets den aktuellen technischen und gesetzlichen Vorgaben entspricht. Somit stellt die Integration nicht nur eine sofortige Optimierung der Geschäftsprozesse dar, sondern auch eine zukunftsorientierte Investition in die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Zudem ist die Einarbeitungszeit der Mitarbeiter gering, da die Interfaces sehr nah am Look and Feel gängiger Fiori-Applikationen angelehnt sind. Das Interface basiert auf Kacheln sowie einzelnen Apps, die schlanke Prozesse abbilden und daher nicht überfrachtet sind.