
Die Einführung von SAP S/4HANA Public Cloud ist ein bedeutender Meilenstein. Doch der wahre Erfolg zeigt sich nach dem Go-Live: In der Übergangsphase vom Projekt in den Regelbetrieb werden die Grundlagen für Stabilität, Effizienz und kontinuierliche Weiterentwicklung gelegt. Wie gelingt dieser Übergang reibungslos? Welche Maßnahmen sichern den langfristigen Erfolg Ihrer SAP-Investition? Erfahren Sie, wie Sie mit einem erfahrenen Partner an Ihrer Seite den Übergang vom Projekt in den Betrieb erfolgreich gestalten – und das volle Potenzial der SAP S/4HANA Public Cloud ausschöpfen.
SAP S/4HANA Public Cloud: Übergang vom Projekt in den Betrieb
Eine der größten Herausforderungen im Cloud-Kontext besteht im Übergang vom Projektmodus in den stabilen Regelbetrieb. Bereits in der Explore-Phase eines SAP S/4HANA Public Cloud-Projekts werden die entscheidenden Weichen gestellt: Zuständigkeiten, Prozesse und Systemarchitekturen sollten so gestaltet werden, dass ein reibungsloser und effizienter Betrieb nach dem Go-Live möglich ist.
Ein klar definiertes Betriebsmodell, abgestimmte Verantwortlichkeiten und frühzeitig etablierte Betriebsprozesse sind dabei der Schlüssel für einen erfolgreichen Übergang – und die Basis für einen nachhaltigen, zukunftssicheren Cloud-Betrieb.
Schlüsselaktivitäten zur Betriebsvorbereitung eines SAP S/4HANA Public Cloud-Projektes
- Analyse und Anforderungen: Fit-to-Standard-Workshops durchführen
Sie sind das Herzstück der Explore-Phase und entscheidend für die spätere Betriebsfähigkeit: bereichsspezifische Workshops (z. B. Vertrieb, Einkauf), um die SAP-Standardprozesse zu verstehen, Scope Items und mögliche Gaps zu dokumentieren und spätere Betriebsprozesse frühzeitig abzustimmen - Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten im Betrieb
Klare Benennung von Key Usern, Application Ownern, Incident Managern und weiteren Rollen – mit Verantwortlichkeiten, die über das Projekt hinaus in den Betrieb hineinwirken - Aufbau von Governance- und Supportstrukturen
Planung und Etablierung eines Betriebs-Boards, Definition von Kommunikationswegen mit AMS-Partnern, Integration von Tools wie SAP Cloud ALM und Central Business Configuration - Systemarchitektur und technische Betriebsanforderungen definieren
Frühzeitige Klärung von Themen wie Druckausgabe, Schnittstellen-Handling, Monitoring-Anforderungen oder notwendige Custom Fields - verhindert spätere Betriebsprobleme, ein oft unterschätzter Punkt - User- und Berechtigungskonzept vorbereiten
Entwicklung eines rollenbasierten Berechtigungskonzepts inklusive Integration von Identity Provisioning (IPS) und User Lifecycle Management - Release-Management-Strategie erarbeiten
Planung, wie zukünftige quartalsweise SAP-Releases bewertet, getestet und eingeführt werden – inklusive Rollout-Konzept - Betriebsdokumentation strukturieren
Entwicklung von Templates für End-User-Dokumentationen, FAQs und How-to-Guides, die Key-User nach Go-Live einsetzen können - essenziell für Self-Service, Support und Schulung, oft vernachlässigt, aber sehr wirkungsvoll - Schulungsstrategie und Change Enablement
Aufbau eines Schulungskonzepts für Key-User und Fachbereiche, um Wissensträger für den späteren Betrieb zu etablieren - ohne befähigte Key User und Fachbereiche ist ein stabiler Betrieb kaum möglich - Teststrategie für Betrieb und Wartung
Definition von End-to-End-Prozessen, die regelmäßig regressionsgetestet werden müssen, insbesondere vor Systemupdates - Risikoanalyse für Betriebsübergang
Identifikation potenzieller Betriebsrisiken und Implementierung entsprechender Monitoring- und Alerting-Mechanismen
Der Go-Live markiert nicht das Ende, sondern den Beginn der AMS-Phase und der kontinuierlichen Weiterentwicklung. Die SAP S/4HANA Public Cloud kombiniert konsequente Standardisierung mit einem hohen Innovationstempo – Unternehmen sind gefordert, neue Funktionen regelmäßig zu bewerten, gezielt zu pilotieren und strukturiert in den Betrieb zu integrieren.
Dabei gilt: Betriebsvorbereitung ist keine nachgelagerte Aufgabe, sondern ein integraler Bestandteil jedes erfolgreichen Implementierungsprojekts. Wer bereits im Projekt die richtigen Grundlagen schafft, legt den Grundstein für einen nahtlosen, stabilen, agilen und zukunftsfähigen Betrieb.
Best Practices für die Transition vom Projekt in den Betrieb
Die SAP empfiehlt den Einsatz von SAP Cloud ALM als zentrale Plattform zur Unterstützung des gesamten Anwendungslebenszyklus – von der Einführung bis zum stabilen Betrieb und der kontinuierlichen Verbesserung. Die Lösung bietet:
- Geführte Implementierung
Unterstützt durch die SAP Activate Methodik mit strukturierter Aufgabenplanung, Fit-to-Standard-Workshops und Testmanagement - Betriebsunterstützung (Operations)
Umfassende Funktionen zur Überwachung, Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen, Integrationen und Systemzuständen - End-to-End-Transparenz
Einheitliche Sicht auf alle ALM-Prozesse über den gesamten Lebenszyklus hinweg – von der Planung bis zum Betrieb
Wenn SAP Cloud ALM bereits im Implementierungsprojekt eingesetzt wird, stehen viele prozessrelevante Artefakte (z. B. Prozessdokumentationen, Testfälle, Aufgabenlisten) zentral für den späteren Betrieb zur Verfügung. Dennoch ist ein definierter Übergabeprozess zwischen Projektteam und Betriebsteam entscheidend, um:
- Verantwortlichkeiten klar zu definieren
- betriebsrelevante Informationen zu priorisieren
- Kontinuität und nachhaltigen Betrieb sicherzustellen
Mit der CPRO INDUSTRY erfolgt der Übergang vom Projekt in den SAP Application Management Support (AMS) nahtlos und strukturiert auf Basis eines standardisierten CPRO-AMS-Transitionplans:
- Übergabe vom Projektteam an das AMS-Team
- Technische Vorbereitung (z. B. Systemzugriffe, Schnittstellen, Monitoring)
- Übergabe relevanter Dokumente (z. B. Prozessbeschreibungen, Testprotokolle, Systemarchitektur)
- Übergangsphase mit paralleler Betreuung durch Projekt- und AMS-Team
- Abschluss der Transitionphase mit formaler Übergabe in den Regelbetrieb
In diesem Rahmen werden alle technischen Übergaben sowie die notwendigen Systemzugriffe koordiniert und sichergestellt. Relevante Dokumente werden vollständig übergeben, um eine lückenlose Informationsweitergabe zu gewährleisten. Die Übergangsphase folgt einem geordneten Ablauf und schließt mit einem klar terminierten Abschluss ab. Im Anschluss daran beginnt der reguläre Betrieb im SAP Application Management Support.
Der AMS-Jour-fixe ist ein regelmäßig stattfindendes Meeting zwischen dem Kunden und dem CPRO-Service Manager mit Fokus auf:
- Transparenz schaffen: Überblick über aktuelle Tickets, Systemstatus und laufende Aktivitäten
- Kommunikation fördern: Offene Punkte, Eskalationen und Änderungen frühzeitig erkennen und adressieren
- Prioritäten abstimmen: Kritische Themen identifizieren und gezielt bearbeiten
- Kontinuierliche Verbesserung: Rückblick auf Leistungen, Lessons Learned und Optimierungspotenziale
- Verbindlichkeit schaffen: Klare Verantwortlichkeiten und nächste Schritte definieren
Erfolgsstrategien und Erfahrungen mit CPRO-AMS
Das CPRO AMS-Team setzt fokussiert auf einen Best-Practice-Ansatz und übernimmt eine Schlüsselrolle bei der Sicherstellung eines stabilen und effizienten Betriebs.
Gerade im Kontext der SAP S/4HANA Public Cloud gewinnt SAP Application Management Services (AMS) zunehmend an strategischer Bedeutung – bedingt durch kürzere Releasezyklen, neue Architekturmodelle und steigende Anforderungen an die Einhaltung von Standards.
Die Erfahrung zeigt: Die stringente Umsetzung von Best-Practice-Strategien ermöglicht nicht nur die Erreichung unternehmerischer Ziele, sondern steigert auch die Reaktionsgeschwindigkeit und senkt nachhaltig die Betriebskosten.
Klare Governance-Strukturen für effiziente AMS-Prozesse
- Definition verbindlicher SLAs:
Festlegung von Reaktionszeiten, Lösungsfristen und Prioritäten zur Sicherstellung transparenter Erwartungen - ITIL-basierte Prozessstruktur:
Strukturierung nach etablierten ITIL-Prinzipien – insbesondere für Incident Management, Problem Management und Change Request Management - Festlegung von Kommunikations- und Ticketing-Tools:
Einheitliche Tools schaffen Transparenz und Nachvollziehbarkeit in der Zusammenarbeit
Erfahrungswert: Die klare Definition von Rahmenbedingungen und Verantwortlichkeiten führt nachweislich zu effizienteren und effektiveren Prozessen.
Fit-to-Standard-Ansatz: Effizienz durch Standardisierung
- Klare Leitlinien für Customizing und Erweiterungen: Der Fokus liegt auf der Nutzung bewährter Standardprozesse anstelle individueller Eigenentwicklungen. Anpassungen erfolgen nur dort, wo sie geschäftskritisch und unvermeidbar sind.
Erfahrungswert: Unternehmen, die den Fit-to-Standard-Ansatz konsequent verfolgen, verzeichnen bis zu 50 % geringeren Aufwand im Application Management – durch reduzierte Komplexität, geringeren Testaufwand und bessere Release-Fähigkeit.
Shift-Left-Strategie: Effizienzsteigerung durch frühzeitige Problemlösung
Das CPRO AMS-Team setzt auf einen Best-Practice-Ansatz mit klar definierten Support-Leveln, um Anfragen effizient und zielgerichtet zu bearbeiten. Ziel der Shift-Left-Strategie ist es, Aufgaben möglichst früh im Supportprozess zu lösen – dort, wo sie am schnellsten und kosteneffizientesten bearbeitet werden können.
- First-Level-Support:
Bearbeitung einfacher Anfragen wie Passwortänderungen oder kleinere Konfigurationen. Zudem gehört die erste Analyse und korrekte Zuordnung von Problemen zu den Aufgaben dieser Ebene. Durch die Verlagerung standardisierter Aufgaben in den First Level wird das Support-Team entlastet und Reaktionszeiten werden verkürzt. - Second-Level-Support:
Übernimmt die Analyse und Lösung komplexerer Probleme. Im Unternehmenskontext spielt diese Ebene eine zentrale Rolle, um Störungen schnell zu beheben und größere Ausfälle zu vermeiden. - Third-Level-Support:
Zuständig für besonders komplexe Themen wie tiefgreifende Prozesskonfigurationen oder Systemanpassungen. Hier arbeiten Experten mit tiefem technischem und prozessualem Know-how.
Erfahrungswert: Durch die gezielte Verlagerung von Aufgaben an die jeweils passende Support-Ebene lassen sich Reaktionszeiten deutlich verbessern und Ressourcen effizienter einsetzen.
Kundennähe und tiefes Verständnis für Fachbereiche
- Regelmäßige Abstimmungen mit den Fachbereichen – z. B. durch strukturierte Jour-fixe-Termine zur kontinuierlichen Abstimmung und Priorisierung
- Dokumentierte Lösungsvorschläge im fachlichen Kontext – nachvollziehbar, verständlich und direkt auf die Anforderungen der Fachbereiche zugeschnitten
- Entwicklung mit Fokus auf Business Impact – technische Lösungen werden stets im Hinblick auf ihren geschäftlichen Mehrwert bewertet und umgesetzt
Erfahrungswert: Durch enge Zusammenarbeit und ein tiefes Verständnis für die fachlichen Anforderungen werden Unklarheiten frühzeitig ausgeräumt – das erhöht die Qualität der Lösungen und beschleunigt die Umsetzung.
Public Cloud: Besonderheiten und Erfolgsfaktoren
- Proaktive Vorbereitung auf SAP-Quartalsreleases:
Durchführung von Kompatibilitätsprüfungen und Tests zur Sicherstellung eines reibungslosen Betriebs nach jedem Release - Entwicklung über die SAP Business Technology Platform (BTP):
Erweiterungen erfolgen cloudkonform und modifikationsfrei – für maximale Updatefähigkeit und Zukunftssicherheit
- Nutzung moderner SAP Extensibility-Optionen:
Einsatz von Key-User-Tools und BTP-Services zur flexiblen und nachhaltigen Erweiterung von Standardprozessen
- Erfolg, der überzeugt:
Ausgezeichnet mit dem SAP Diamant-Status 2025 für herausragende Leistungen in der SAP S/4HANA Public Cloud. CPRO INDUSTRY zählt zu den innovativsten und leistungsstärksten SAP-Partnern Deutschlands und setzt neue Maßstäbe in Beratung, Technologie und Kundenerfolg.
Skill-Mix im AMS-Team für die SAP Public Cloud
Multidisziplinäre Kompetenz für maximale Effizienz: Die AMS-Teams von CPRO INDUSTRY bestehen aus vielseitig qualifizierten Consultants, die sowohl tiefgreifende Erfahrung aus Application Management-Projekten als auch aus Implementierungen in der SAP S/4HANA Public Cloud mitbringen.
- Cross-funktionale Teamstruktur: Kombination aus SAP-Modulwissen, Entwicklungskompetenz und Cloud-Expertise in einem integrierten Team
- Mandantenübergreifende Betreuung: Aufbau eines zentralen AMS-Teams, das mehrere Gesellschaften oder Tochterunternehmen effizient unterstützt
- Skalierbare Teamarchitektur: Flexible Ressourcennutzung durch breit aufgestellte Teammitglieder mit hoher Anpassungsfähigkeit
Erfahrungswert: Multitalentierte Teammitglieder mit breitem Erfahrungsspektrum ermöglichen schnelle Problemlösungen, kurze Reaktionszeiten und eine hohe Servicequalität – auch in komplexen Multi-Mandanten-Umgebungen.
Transparenz und Steuerung durch KPIs & Reporting
Messbare Qualität und kontinuierliche Verbesserung:
- Definition und Monitoring zentraler KPIs:
Klare Leistungskennzahlen wie Lösungszeiten, Ticketvolumen oder SLA-Erfüllung schaffen Transparenz und ermöglichen eine objektive Bewertung der Servicequalität. - Regelmäßige Serviceberichte und Kundenkommunikation:
Strukturierte Reportings und regelmäßige Abstimmungen mit dem Kunden fördern Vertrauen, Nachvollziehbarkeit und gemeinsame Zielverfolgung. - Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP):
Systematische Auswertung von Lessons Learned zur Identifikation von Optimierungspotenzialen und nachhaltigen Prozessverbesserungen.
Erfahrungswert: Durch die Einführung transparenter KPI-Reports und regelmäßiger Service-Reviews können Kunden frühzeitig wiederkehrende Engpässe im Change-Management identifizieren. Die daraus abgeleiteten Maßnahmen führen zu einer Reduktion der Change-Durchlaufzeiten und verbessern gleichzeitig die Planbarkeit für die Fachbereiche.
Fazit
Der Übergang in den Betrieb markiert keinen Abschluss, sondern den Beginn einer neuen, entscheidenden Phase. Wer frühzeitig plant, etablierte Standards nutzt und den Betrieb aktiv mitgestaltet, schafft die Grundlage für nachhaltigen Erfolg mit SAP S/4HANA Public Cloud.
Weitere Autoren: Sajid Mahmood, Jakob Leschinski