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Erweiterter buchungskreisübergreifender Verkauf

News & Wissen Value Chain Monitor (VCM): Erweiterter buchungskreisübergreifender Verkauf 

Wie der Prozess „Erweiterter buchungskreisübergreifender Verkauf" die Probleme des fehlenden Auftragseingang in der liefernden Einheit und des Rechnungseingangs ohne Bestellbezug in der verkaufenden Einheit löst, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

Eine typische Kommunikation in einem SD-FI-MM-Integrationsmeeting mit dem Kunden vor SAP S/4HANA 2022:

SD-Berater: „Wir würden heute den Prozess des buchungskreisübergreifenden Verkaufs besprechen. Wir legen einen Kundenauftrag in Verkaufsorganisation A an. Die Verkaufsorganisation A ist dem Buchungskreis X zugeordnet. Im Kundenauftrag hinterlegen wir jedoch das Auslieferungswerk W. Auslieferungswerk W ist jedoch dem Buchungskreis Y zugeordnet."

Rückfrage vonseiten des Kunden: „Aber dann verkauft doch Buchungskreis X einfach so die Materialien von Buchungskreis Y."

FI-Berater: „Korrekt!"

Kunde: „Hmmhhh ... na gut. Bitte fahren Sie mit dem Prozess fort."

SD-Berater: „Der Auftrag wird dann „ganz normal logistisch" im Werk W abgewickelt (sprich: beschafft, gefertigt, kommissioniert, verpackt, Warenausgang gebucht, etc.). Nach dem Warenausgang der Lieferung stellt Verkaufsorganisation A die Rechnung an den Kunden"

Rückfrage vonseiten des Kunden: „Okay, dann macht aber Buchungskreis X Umsatz ohne Materialeinsatz und Buchungskreis Y hat den Materialeinsatz, aber keinen Umsatz. Das ist nicht wirklich gut ..."

SD- & FI-Berater: „Dafür gibt es die sogenannte interne Verrechnung. Diese wird ebenfalls mit Bezug zur Lieferung angelegt. Über diese können dann die gelieferten Materialien intern von Buchungskreis Y an Buchungskreis X verrechnet werden."

Kunde: „Okay, soweit verstanden. Dann habe ich aber eine Rückfrage: Wie buche ich den Rechnungseingang in Buchungskreis X, wenn Buchungskreis Y intern fakturiert? Ich habe doch keine Bestellung."

MM- & FI-Berater: „Normalerweise werden solche Rechnungen ohne Bezug zur Bestellung auf interne Materialeinsatzkonten gebucht."

Kunde: „Jetzt führen wir SAP ein und buchen wieder tausende Rechnungen ohne Bestellbezug ... und wo habe ich den Auftragseingang in Buchungskreis Y? Buchungskreis Y hat doch gar keinen eigenen Kundenauftrag. Wie kann ich das reporten?"

SD-Berater: „Da haben Sie leider recht. Einen klassischen Auftragseingang auf Basis von Kundenaufträgen haben Sie nicht."

Warum gab es diese Kommunikation nur bis SAP S/4HANA 2022?

Seit SAP S/4HANA 2022 gibt es nämlich den neuen Best Practice Prozess „5D2 – Erweiterter buchungskreisübergreifender Verkauf", der dazu führt, dass die geschilderten Rückfragen gar nicht erst auftauchen.

Funktionsübersicht

Der Auftrag 319 wurde angelegt – und der Prozess des „erweiterten buchungskreisübergreifenden Verkaufs" im Customizing hinterlegt.

Der Auftrag wird in der Verkaufsorganisation 1020 (dem Buchungskreis 1020 zugeordnet) angelegt, logistisch jedoch aus dem Werk 1010 (dem Buchungskreis 1010 zugeordnet) ausgeliefert.

Nun wird im initiierenden Kundenauftrag das sogenannte „Transitwerk" (das dem Buchungskreis der verkaufenden Einheit zugeordnet ist) hinterlegt.

Beim Speichern des Kundenauftrags werden automatisiert im Hintergrund zwei neue Belege angelegt.

Als erstes wird eine buchungskreisübergreifende Bestellung angelegt. Über diese bestellt das Transitwerk die Materialien beim ausliefernden Werk. Somit steht eine Bestellung zur Verfügung, gegen die (am Ende des Prozesses) der Rechnungseingang der liefernden Einheit gebucht werden kann.

Der zweite Beleg ist ein sogenannter interner Auftrag. Durch diesen verkauft die liefernde Einheit die Materialien an die verkaufende Einheit. Dieser stellt quasi das Gegenstück zur buchungskreisübergreifenden Bestellung dar - der interne Auftrag selbst ist logistisch nicht relevant. Er sorgt jedoch dafür, dass in der liefernden Einheit eine Auftragseingang vorhanden ist.

Die Lieferung zum (initiierenden!) Kundenauftrag 319 wird nun angelegt, die Waren werden logistisch abgewickelt und der Warenausgang (physisch) gebucht.

Nach Hinterlegen der Daten für die Übertragung der internen und externen Übertragungsgewalt legt das System verschiedenste Materialbelege an:

Das Material wird nun an den Kunden fakturiert. Anschließend wird die interne Verrechnung mit Bezug zur Auslieferung angestoßen, die automatisiert im Hintergrund kreditorisch gegen die interne Bestellung eingebucht wird.

Hierfür werden explizit keine Partnervereinbarungen oder andere Customizing-Einstellungen (OBCA, OBCB, etc.) benötigt, die im „klassischen buchungskreisübergreifenden Verkauf" noch hinterlegt werden mussten.

Fazit

Über den Prozess des „erweiterten buchungskreisübergreifenden Verkaufs" lässt sich die Übertragung der Verfügungsgewalten der Waren innerhalb der verbundenen Unternehmen und zum Kunden sehr gut darstellen (vgl. Blogartikel „Value Chain Monitor (VCM): Bewerteter Transitbestand im Verkauf".

Die Probleme des fehlenden Auftragseingangs in der liefernden Einheit und des Rechnungseingangs ohne Bestellbezug in der verkaufenden Einheit werden in diesem Prozess gelöst.

Durch die App „Wertschöpfungsketten überwachen" ist es darüber hinaus sehr einfach möglich, den genauen Prozessfortschritt jedes relevanten Belegs genau nachzuhalten.

Aktuell verwendetes Customizing wie Auftragsarten, Bestellarten, Positionstypen, Einteilungstypen können weiterverwendet werden – das Customizing für diesen Prozess ist explizit additives Customizing.

 

Stand: 9. Februar 2024
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