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SAP S/4HANA Public Cloud Release 2402

Neue SAP Releases SAP S/4HANA Cloud, Public Edition, Release 2402 – Environment, Health and Safety (EHS)

Die Risikobewertung spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes, indem sie dazu dient, potenzielle Gefahren zu identifizieren und zu minimieren. Mit dem neuen SAP S/4HANA Cloud Public Edition 2402 Release for Environment, Health and Safety (EHS) wird eine innovative Methode zur betrieblichen Risikobewertung für chemische Stoffe eingeführt. Dies erweitert die Möglichkeit, Gefahren und Risiken umfassend zu bewerten und zu verbessern. In diesem Blogbeitrag erhalten Sie spannende Einblicke in die neuesten Entwicklungen des Moduls EHS.

SAP Environment, Health and Safety Customer Influence

Zu Beginn des Artikels möchte ich auf die Veröffentlichung des Customer Influence Portals mit dem Fokus auf das Thema EHS hinweisen. Auf der Community-Plattform können Sie Ihre Ideen sammeln, um das Produkt SAP S/4HANA Cloud Public Edition, Environment, Health, and Safety Management zu verbessern. Die SAP lädt Sie herzlich dazu ein, Ihre Ideen zu teilen und Vorschläge anderer Nutzern zu fördern, indem Sie für die Vorschläge stimmen, die Sie für wertvoll erachten.

Benachrichtigung in der Aufgabenverwaltung

In SAP S/4HANA Cloud Public Edition für Environment, Health and Safety (EHS) wurde eine spezielle Aufgabenmanagement-Lösung integriert, welche die Funktionalitäten des SAP Workflows erweitert. Diese ermöglicht die Erstellung von einmaligen und wiederkehrenden Aufgaben sowie umfassende Aufgabenverwaltungsfunktionen. Die zugewiesenen Aufgaben werden den Endbenutzern als Workflow-Items über die SAP Fiori My Inbox App zugänglich gemacht. Dennoch gibt es Benutzer mit wichtigen EHS-Verantwortlichkeiten, die nicht auf das SAP-System angewiesen sind. Dies kann zu Schwierigkeiten führen, wenn sie ausschließlich über die My Inbox App auf ihre Aufgaben zugreifen möchten.

Um das Problem des eingeschränkten Zugriffs auf Aufgaben in SAP S/4HANA Cloud Public Edition für Environment, Health and Safety (EHS) zu lösen, wurde die Integration von „Alerting"-Ereignissen in Aufgaben eingeführt. In der neuen Version ist es möglich, Ereignisse zu definieren, bei denen automatische E-Mail-Benachrichtigungen an den Eigentümer, den Beauftragten oder den Genehmiger von Aufgaben gesendet werden. Diese Echtzeit-Benachrichtigungen informieren die Benutzer über wichtige Ereignisse oder Änderungen im System und gewährleisten somit eine zeitnahe Reaktion auf neue Aufgaben, Zuweisungen oder Aktualisierungen. Die Benachrichtigungen können für Standardaufgaben und genehmigungspflichtige Aufgaben konfiguriert werden, basierend auf vordefinierten Bedingungen wie Abschluss, Ablehnung oder Fälligkeitsdatum. Dies erleichtert den zugewiesenen Personen, den Überblick über ihre Aufgaben zu behalten.

Für Personen, die einer Standardaufgabe oder einer genehmigungspflichtigen Aufgabe zugeordnet sind, stehen vordefinierte E-Mail-Vorlagen zur Verfügung. Diese Vorlagen werden automatisch mit notwendigen Informationen wie Aufgabentitel und -beschreibung, Ort und Fälligkeitsdatum gefüllt. Die Systemadministration erfolgt über die App „E-Mail-Vorlagen pflegen", die auch die Erstellung und Anpassung von benutzerdefinierten Vorlagen ermöglicht.

Operative Risikobewertung von chemischen Gefahren

Gesetzliche Anforderungen an Gefährdungsbeurteilungen variieren je nach den Vorschriften einzelner Länder und haben das gemeinsame Ziel, die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu schützen. Unternehmen sind gesetzlich dazu verpflichtet, Gefährdungsbeurteilungen durchzuführen, potenzielle Risiken zu identifizieren und Maßnahmen zur Minimierung oder Beseitigung dieser Risiken zu ergreifen.

Chemische Gefahren stellen ein erhebliches Risiko für die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer dar. Unternehmen können durch betriebliche Risikobewertungen potenzielle Gefahren identifizieren, ihren Schweregrad bewerten und angemessene Kontrollmaßnahmen zur Risikominderung implementieren. Zum Beispiel kann der Kontakt mit ätzenden Chemikalien zu Haut- oder Augenverätzungen führen. Bestimmte Chemikalien können reagieren, wenn sie mit anderen Substanzen, Hitze oder Feuchtigkeit in Kontakt kommen. Solche Reaktionen können die Freisetzung von giftigen Gasen, Wärmeentwicklungen oder Explosionen verursachen, was eine erhebliche Gefahr für die Arbeitnehmer darstellt.

Aus diesem Grund müssen Arbeitgeber:

  • Risikobewertungen durchführen
  • Geeignete Schutzausrüstung bereitstellen
  • Technische Kontrollen durchführen
  • Sichere Arbeitsverfahren einführen
  • Schulung und Ausbildung der Arbeitnehmer im Umgang mit Risiken zur Verfügung stellen

Diese Funktion ermöglicht es Ihnen, Risikobewertungen für mit chemischen Stoffen verbundene Gefahren zu erstellen. Sie können Gesundheits- oder Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit Chemikalien in Ihrem Unternehmen identifizieren, analysieren und bewerten. Darüber hinaus können Sie die notwendigen Kontrollmaßnahmen durchführen, um diese Risiken zu behandeln. Stichpunktartig zusammengefasst haben Sie mit der neuen Funktionalität folgende Möglichkeiten:

  • Chemische Gefahren am Arbeitsplatz zu identifizieren
  • Relevante chemische Informationen innerhalb der Risikobewertung anzuzeigen, einschließlich der Klassifizierung nach dem global harmonisierten System
  • Chemische Gefahren mithilfe einer Risikomatrix zu bewerten
  • Kontrollmaßnahmen zur Minderung von chemischen Gefahren zuzuweisen
  • Chemikalien und chemische Informationen zu verwenden, die auch in der SAP S/4HANA Cloud Public Edition für Produktsicherheit genutzt werden

Konfiguration für das Gesundheits- und Sicherheitsmanagement

In diesem Release wurden außerdem neue Konfigurationsobjekte bzw. -punkte hinzugefügt, um Einstellungen im Zusammenhang mit dem Gesundheits- und Sicherheitsmanagement vorzunehmen. Gleichzeitig wurden auch Anpassungen an einigen bereits vorhandenen Konfigurationsobjekten oder -punkten vorgenommen.

Die nachfolgende Tabelle bietet einen Überblick über die neuen und geänderten Konfigurationsobjekte und -punkte. Verwenden Sie die Suchfunktion in Ihrer Konfigurationsumgebung, um ein bestimmtes Konfigurationsobjekt oder einen -punkt zu finden. Für detaillierte Informationen zu den Einstellungen in jedem Konfigurationsobjekt steht Ihnen die Dokumentation in Ihrer Konfigurationsumgebung zur Verfügung.

Abfallmanagement: Integration mit Bestandsmanagement

In diesem Release wird die Integration des Abfallmanagements mit dem Bestandsmanagement verbessert. Der Zweck besteht darin, den Abfallumlagerungsprozess effektiv zu verfolgen und zu dokumentieren, indem ein Transportbeleg für einen gebuchten Abfallumlagerungsauftrag zusammen mit einem in der Bestandsführung gebuchten Warenausgang erstellt wird. Durch diese Verknüpfung kann das Unternehmen die Bestandsreduzierung aufgrund der Abfallentsorgung genau abbilden und präzise Bestandsnachweise führen. Die Bewegungen von Abfällen in der Bestandsführung werden nun durch entsprechende Materialbelege (Wareneingang und Warenausgang) in der App „Abfallumlagerungsanträge verwalten" erfasst und dokumentiert.

Synchronisation von bestätigten Mengen aus Abfalltransportbelegen mit Abfallumlagerungsaufträgen

Darüber hinaus können Sie in der App „Abfallumlagerungsanträge verwalten" (F6084) nun die Mengen der entsorgten Abfälle für jeden Abfallumlagerungsauftrag einsehen, nachdem deren Entsorgung bestätigt wurde. Diese Daten werden aus dem Transportbeleg des Abfalltransports entnommen, der nach der Abfallentsorgung mit der gesamten bestätigten Menge aktualisiert wurde. Falls ein Transportbeleg mehrere Abfallumlagerungsanträge abdeckt, wird die zurückgemeldete Menge für jeden Antrag basierend auf dem Verhältnis der Ausgangsmengen berechnet. Zusätzlich können Sie im Abfallbeförderungsbeleg die bestätigte Menge für jeden Antrag einzeln erfassen, und diese Werte werden dann in der App „Abfallumlagerungsanträge verwalten" angezeigt.

Folgende Warenbewegungen können in der Bestandsverwaltung des Abfallmanagements erfasst werden:

Wareneingang:

  • Beim Buchen eines Abfallumlagerungsantrags erfolgt in der Bestandsführung eine Wareneingangsbuchung, und die Bestandsänderung wird im System erfasst.
  • Bei Stornierung der Buchung eines Abfallumlagerungsantrags wird der bereits in der Bestandsführung gebuchte Wareneingang storniert.

Warenausgang:

  • Beim Einreichen eines Transportbelegs, der sich auf einen gebuchten Abfallumlagerungsantrag bezieht, wird ein Warenausgang in der Bestandsführung gebucht, und die Bestandsänderung wird im System berücksichtigt.
  • Bei Stornierung eines eingereichten Abfalltransportbelegs wird der Warenausgang storniert.

Voraussetzung für diese Buchungen sind die Abfallbestandsführung ist die Definition eines entsprechenden Abfallstroms zur Definition für welche organisatorische Einheit eine Buchung zugelassen ist.

Abfallwirtschaft: Regulatorische Dokumente für die Vereinigten Staaten

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit bei Abfalltransporten in den United States automatisiert die notwendigen Abfalldokumente zu generierten. Dazu zählen:

  • Hazardous Waste Manifest (HWM)

Das HWM ist ein offizielles Dokument der USA, das die Abfallvorschriften für Unternehmen, die gefährliche und nicht gefährliche Abfälle transportieren, umreißt. Es ermöglicht das Ausfüllen eines entsprechenden PDF-Formulars mit den erforderlichen Informationen und bietet zusätzliche Felder für eine benutzerfreundliche Einhaltung der US-Vorschriften.

  • Land Disposal Restrictions (LDR)

Die LDR ist ein notwendiges Begleitdokument zum Hazardous Waste Manifest für gefährliche Abfälle. Sie listet die Abfallcodes und deren Behandlungsbeschreibung auf, bevor das Material auf die Deponie gebracht werden kann.

Environmental Management: Verbesserung der Emissionserklärung

Die Einhaltung deutscher Umweltvorschriften in Bezug auf Emissionserklärungen erfordert, dass Unternehmen regelmäßig Berichte über ihre Schadstoffemissionen erstellen und einreichen.

Emissionserklärungsberichte: Unternehmen, die bestimmte Schadstoffe oder Emissionen erzeugen, müssen regelmäßig Berichte über Art, Menge und Kontrolle dieser Emissionen erstellen und einreichen.

Anforderungen zur Einhaltung: Die Einhaltung der deutschen Umweltvorschriften erfordert von Unternehmen die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen und die Sicherstellung, dass ihre Emissionen die festgelegten Grenzen nicht überschreiten. Dies beinhaltet Maßnahmen zum Umweltschutz, Überwachung der Emissionen und regelmäßige Berichterstattung.

Mit der aktuellen Version können Unternehmen Emissionserklärungsberichte gemäß den deutschen Umweltvorschriften erstellen. Diese Berichte müssen Daten zu Luftschadstoffemissionen und den in den Produktionsprozessen verwendeten relevanten Stoffmengen enthalten.

Die Erstellung eines Standard-Emissionserklärungsberichts in SAP EM erfolgt über die App „Umweltberichte verwalten". Dieser Bericht, als XML-Datei, enthält gesammelte Daten von relevanten Standorten, um den deutschen gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Als Umweltmanager müssen Sie lediglich den Hauptstandort (übergreifend) und den jährlichen Berichtszeitraum angeben.

Der Emissionserklärungsbericht in SAP EM zieht Daten auf verschiedenen Ebenen zusammen:

Hauptstandort: Auf höchster Ebene werden Daten aggregiert.

Alle Teilstandorte: Nur Standorte mit aktiven Emissionserklärungsszenarien oder Szenarien für behandelte Stoffe werden berücksichtigt. Die Daten stammen aus dem Abschnitt "Zusätzliche Berichtsinformationen" in der App "Standorte verwalten".

Behandelte Stoffszenarien: Aktive Szenarien aus der App "Manage Compliance Scenarios".

Sammlungen von behandelten Stoffen: Für diese Szenarien erstellte Sammlungen aus der App "Collect Handled Substances". Diese müssen den Status "Ready for Reporting" haben.

Emissionserklärungsszenarien: Aktive Szenarien aus der App "Manage Compliance Scenarios".

Emissionserklärungen: Berücksichtigt werden nur Erklärungen aus der App "My Emissions Declarations", die den Status "Bereit für die Berichterstattung" haben.

Darüber hinaus wurden zwei weitere Felder in den Emissionserklärungen eingeführt: Bestimmungsart & Aggregatzustand.

Das Feld „Aggregatzustand" in einer deutschen Emissionserklärung liefert wichtige Informationen über die Form der gemeldeten Emissionen, die entscheidend sind für das Verständnis ihrer Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit.

Die Angabe der Bestimmungsart in der Emissionsberichterstattung fördert Transparenz und Rechenschaftspflicht, indem sie es Interessengruppen ermöglicht, die Grundlage der gemeldeten Emissionsdaten zu verstehen und ihre Glaubwürdigkeit zu bewerten. Messdaten gelten als zuverlässiger, da sie die tatsächlichen Emissionen direkt widerspiegeln.

Bevor eine Emissionserklärung genehmigt werden kann, müssen die Pflichtfelder „Bestimmungsart" und „Aggregatzustand" ausgefüllt werden. Die „Bestimmungsart" erlaubt die Auswahl zwischen Berechnung, Schätzung oder Messung und kann in der Konfigurationsumgebung unter „Off-Gas-Determinationsarten" erweitert werden. Der „Aggregatzustand" erfordert die Auswahl zwischen Gas, Flüssigkeit oder Feststoff.

Fazit

Entdecken Sie die spannenden Neuerungen der SAP S/4HANA Cloud Public Edition 2402 im Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsmanagement (EHS). Mit verbesserten Funktionen zur Risikobewertung von chemischen Gefahren, nahtloser Integration von Benachrichtigungen in das Aufgabenmanagement und optimierten Prozessen im Abfallmanagement bietet die neue Version noch mehr Möglichkeiten zur Steigerung von Effizienz und Sicherheit. Dank der innovativen Funktionen besteht die Möglichkeit, Ihre Umweltbilanz zu verbessern und den gesetzlichen Anforderungen noch einfacher gerecht werden können.

 

Stand. 22. März 2024
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